WAGENPLATZ KRISTALL PALAST
Wer wir sind….
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KonzeptWAPLA_NEU-1Willkommen, DieterMobil

 

DER WAGENPLATZ KRISTALLPALAST STELLT SICH VOR:

 

Liebe Interessierte,

 

Wir, der Verein Mobile Architektur e.V. und die BewohnerInnen des Wagenplatzes Kristallpalast, möchten Ihnen mit dieser schriftlichen Darstellung die Möglichkeit bieten, einen kleinen Einblick in unsere Vereinsarbeit und in das Leben auf dem Wagenplatz in Nürnberg zu bekommen.

Auch wenn diese Lebensweise in Nürnberg ein Novum ist, ist sie das deutschlandweit in keinster Weise. Beispiele gibt es natürlich in Berlin, Freiburg oder München, aber auch in vielen anderen Städten. Bundesweit sind wir einer von ca. 150 Wagenplätzen. Selbst das benachbarte, kleine Erlangen hat seit langem einen etablierten Wagenplatz.

Mit unserem Konzept unterstützen wir auch die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs), die ja auch für Nürnberg umzusetzen sind. Gerade erst organisiert die Stadt Nürnberg dazu einen Kongress. Insbesondere trägt unser Projekt zu den Zielen 11 (nachhaltige Städte und Gemeinden) und Ziel 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) bei.

Wir möchten Ihnen die Angst vor diesem Wildwuchs nehmen und Ihnen zeigen, wie diese Wohnform in Nürnberg aussieht und in Zukunft aussehen kann. Sie werden sehen, wie dieses alternative Konzept eine moderne Stadt bereichern kann und der sozioökologischen Entwicklung ein praktisches Beispiel bietet, für das es lediglich einen Platz braucht – den Rest erledigen die Nutzerinnen und Nutzer.

 

Der Wagenplatz Kristallpalast ist der erste Wagenplatz in Nürnberg und befindet sich auf dem ehemaligen Quelle-Parkplatz hinter dem „Quelleturm“. Die BewohnerInnen sind zwischen 19 und 67 Jahren alt.

Bereits im Jahr 2013 formierte sich der Verein „Mobile Architektur e.V.“. Nach langer und aufwendiger Suche war es dann im August 2016 soweit: ein Teil des Quelle-Parkplatzes wurde unser zu Hause.

Hinter dem Quelleturm haben wir die eigentlich leere Fläche mit Kreativität und Tatendrang zum Wohnen hergerichtet. Seit letztem Jahr haben wir auch eine Meldeadresse: Wandererstraße 99v.

 

Die derzeit von uns bewohnte Fläche können wir bis zum 31.12.2019 nutzen, dann wird unser Leihvertrag mit der Sierra Project Nürnberg B.V. auslaufen.

 

In Zeiten immer knapper und teurer werdenden Wohnraums bei gleichzeitig stagnierendem Einkommen ist für uns das Leben im Wagen eine sinnvolle und lebenswerte Alternative. Verbunden mit der Notwendigkeit unseren Flächenverbrauch pro Einwohner auch aus ökologischer Sicht zu reduzieren braucht es hier neuer Wohnideen die Lebensqualität und ökologische Vorgaben verbinden. Wir wollen einen selbstbestimmten, selbstorganisierten und kollektiven Gegenentwurf leben. Unser Projekt ist wichtig zur Entfaltung unkommerzieller und urbaner Lebensräume, in denen wir jenseits von sozialem Ausschluss, gemeinsam und solidarisch Zusammenleben gestalten wollen. Im kleinen Beispiel wollen wir nachhaltige und ökologische Lösungen aufzeigen.

 

Der aktive Austausch mit den Menschen in unserem Wohnumfeld ist uns wichtig, da wir uns als Teil des nachbarschaftlichen Gefüges sehen. Durch Transparenz und Offenheit möchten wir es den Menschen in unserem Umfeld ermöglichen, Barrieren und Berührungsängste abzubauen und eher das Gegenteil zu erreichen – gesellschaftlichen Zusammenhalt und solidarisches Miteinander.

 

Genauso bunt wie die BewohnerInnen des Wagenplatzes sind auch ihre Motive dort zu leben.

Jedoch sehen viele diese Art der Wohnform als Möglichkeit an, aus der konsumorientierten Gesellschaft heraus zu treten, hin zu einer mehr selbstbestimmten und unabhängigen Lebensweise. Wir wollen ökologisch bewusst und nachhaltig, sowie emanzipatorisch und selbstbefähigend in unserer Gemeinschaft und darüber hinaus wirken.

 

Unsere Energieversorgung beziehen wir autark durch Photovoltaik und Windenergie. Wir haben einen Badewagen mit Trockentoilette gebaut.

Unsere Entscheidungen treffen wir einmal in der Woche auf dem Plenum. Wir sind hierarchiefrei organisiert und versuchen Lösungen im Konsens zu finden.

Dies verwirklichen wir zum einen durch gegenseitige Unterstützung, beispielsweise beim Ausbau und Reparieren unserer Wägen und dem Gestalten von Gemeinschaftsflächen, zum anderen durch ein regelmäßiges Kulturprogramm auf unserer Kleinkunstbühne. Im letzten Jahr hatten wir einige Konzerte, sowie eine Theatervorführung. Das Stadtentwicklungsfestival „Stadt für Alle“ haben wir genutzt, um mit Gästen eine natürliche Wasserfilteranlage  zu bauen.

In wochenlanger Arbeit haben wir eine Skateboardrampe gebaut, die zur öffentlichen Verfügung steht.

 

Auch in Zukunft sind weitere Veranstaltungen geplant. Im April steht beispielsweise wieder der „Tag der offenen Wägen“ an und im August sind wir Teil des Ferienprogramms der Stadt Nürnberg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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